Die Einzigartigkeit der arktischen Preiselbeere
Saisonale Veränderungen und lange, helle Sommernächte sind günstige Wachstumsbedingungen für Preiselbeeren. Im Winter werden die Sträucher durch den Schnee geschützt, der die Pflanzen bis weit in den Frühling hinein mit der benötigten Feuchtigkeit versorgt. Im Sommer reifen die Preiselbeeren bei reichlich Licht und Wärme und der angemessenen Menge an Feuchtigkeit. Zur Mittsommerzeit herrscht in Südfinnland 19 Stunden Tageslicht. In der nördlichen Polarkreisregion geht die Sonne überhaupt nicht unter. Studien zufolge fördert viel Licht die Bildung von Phenolverbindungen, die für die positiven gesundheitlichen Effekte der Beeren sorgen. Es liegen zahlreiche Studien vor, die die gesundheitlichen Effekte der in Preiselbeeren gefundenen Polyphenole aufzeigen. Z. B. sind in den Beeren Lignane, Proanthocyanidine, Resveratrol und Quercetin enthalten.
Preiselbeeren weisen jedoch nicht nur gesundheitsfördernde Eigenschaften auf, sondern nehmen auch einen besonderen Platz in der finnischen Kultur ein. Die wildwachsende Preiselbeere ist immer ein Teil der finnischen Küche gewesen. Es handelt sich um eine sehr vielseitig verwendbare Beere, die zu Säften, Marmeladen, Fruchtmus, Gelees und Breien verarbeitet werden kann. Sie wird nicht nur von den Menschen genutzt, auch Wildhühner, Drosseln, Bären, Dachse, Feldmäuse und Wühlmäuse ernähren sich von Preiselbeeren.
In einem Lied des finnischen Nationalepos Kalevala findet ein Mädchen, das auf einem Hügel ihre Herde hütet, eine Preiselbeere. Sie isst die Beere und wird schwanger. Ihr Sohn wird zum König von Karelien ernannt. Es muss eine sehr mächtige Beere gewesen sein!